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BFW: Baugenehmigungen sinken kontinuierlich-Deregulierung ist eine echte Kostenbremse

Berlin, 18.04.2023. Der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen zeigt sich bestürzt über den kontinuierlichen Rückgang der Baugenehmigungen für Wohnungen. Im Januar und Februar wurden 23,4 % weniger Wohnungen genehmigt als im Vorjahreszeitraum. Dramatischer sanken die Zahlen der Genehmigungen im Neubau im Januar und Februar 2023: -28,4 % bei Einfamilienhäusern, -52,4 % bei Zweifamilienhäusern, -23,0 % bei Mehrfamilienhäusern. „Wie tief müssen die Zahlen sinken, bevor endlich mutig gegengesteuert wird? Vermeidbare Kostentreiber sind ein Übermaß an Regelungen. Regulatorik hat in den vergangenen Dekaden die Kosten zusätzlich nach oben getrieben“, erklärte BFW-Präsident Dirk Salewski in Berlin.

„Aus dem Sturzflug wird irgendwann die Bruchlandung beim Bauen und Wohnen. In der aktuellen Situation bei hohen Finanzierungskosten sind alle überflüssigen Regelungen eine zusätzliche Belastung. Dabei gibt es Möglichkeiten dagegen anzugehen. Wenn wir es schaffen, bestimme Standards abzusenken – ohne echten Qualitätsverlust – dann können wir insgesamt die Kosten senken. Dann kann Wohnraum wieder erschwinglicher werden“, so der BFW-Präsident.

„Wir können und müssen klug deregulieren, ohne Abstriche bei Sicherheit, Qualität und Klimaschutz in Kauf zu nehmen. Dann können wir auch die Potenziale nutzen: Sprich für die Leute in unserem Land bauen und das auch zu vernünftigen Kosten und am Ende auch mit bezahlbaren Mieten“, sagte Salewski.

„Es gibt viele Regelungen, die überprüft gehören: Nicht jede Wohnung braucht einen Parkplatz. Warum muss die Zimmerdecke in Deutschland viel dicker sein als im Rest Europas? Beim Lärmschutz werden zum Teil Äpfel mit Birnen verglichen, warum ist der Straßenlärm anders zu bewerten als Gewerbelärm? Und die maximale Anforderung beim energetischen Bauen, kostet eben auch maximal viel“, mahnte Dirk Salewski.

Dem BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen als Interessenvertreter der mittelständischen Immobilienwirtschaft gehören derzeit rund 1.600 Mitgliedsunternehmen an. Als Spitzenverband wird der BFW von Landesparlamenten und Bundestag bei branchenrelevanten Gesetzgebungsverfahren angehört. Die Mitgliedsunternehmen stehen für 50 Prozent des Wohnungs- und 30 Prozent des Gewerbeneubaus. Sie prägen damit entscheidend die derzeitigen und die zukünftigen Lebens- und Arbeitsbedingungen in Deutschland. Mit einem Wohnungsbestand von 3,1 Millionen Wohnungen verwalten sie einen Anteil von mehr als 14 Prozent des gesamten vermieteten Wohnungsbestandes in der Bundesrepublik. Zudem verwalten die Mitgliedsunternehmen Gewerberäume von ca. 38 Millionen Quadratmetern Nutzfläche.