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Materialengpässe gefährden Bauvorhaben im Norden

81 Prozent der befragten Bauträger, Bestandshalter und Verwalter sagen, dass sie aktuell mit Lieferengpässen zu kämpfen haben. Insbesondere fehlen Holz, Dämmmaterialien und Stahl. Hiervon sind sowohl der Rohbau als auch der Innenausbau und der Bau der Außenanlagen betroffen. Bei 45 Prozent der Baustellen kommt es aufgrund der Materialknappheit bereits zu Verzögerungen. 30 Prozent der Unternehmen geben an, dass sie die geplanten Fertigstellungszahlen gefährdet sehen.

„Wir haben in Hamburg das ehrgeizige Ziel, 10.000 Wohungen pro Jahr zu bauen“, sagt Sönke Struck, der Vorstandsvorsitzende des BFW Landesverbands Nord. „Das wird schwierig, wenn die Baustellen weiter auf wichtige Rohstoffe warten müssen. Hinzu kommt, dass die Verknappung zu einem weiteren Preisanstieg führt. Dies trifft die Unternehmen hart, denn die Spielräume für den Wohnungsbau sind längst ausgeschöpft.“

Bundesweiter Mangel

Die Rohstoffknappheit betrifft nicht nur die Baustellen in Norddeutschland. Bundesweit geben fast 90 Prozent der befragten BFW-Mitgliedsunternehmen an, dass es auf ihren Baustellen Engpässe gebe. „Unsere Unternehmen machen sich aktuell große Sorgen. Fest geplante Übergabetermine sind in Gefahr, Finanzierungspläne kommen ins Schwanken. Schon jetzt liegt der Verzug auf vielen Baustellen bei zwei bis vier Wochen“, erklärt Andreas Ibel, der Präsident des BFW-Bundesverbands.

Experten führen die Engpässe bei Holz, Stahl sowie Dämm- und Kunststoffen unter anderem auf die stark gestiegene Nachfrage in China und den USA zurück. Gleichzeitig ging die Produktion von Bauholz in Deutschland unter anderem wegen der Dürresommer in den vergangenen Jahren zurück.